Die Psycho- und Traumatherapeutin Michaela Huber wurde kürzlich in einer Sendung von Jan Böhmermann verunglimpft, da sie im Rahmen ihrer therapeutischen Tätigkeit unter anderem auch Opfer der sogenannten rituellen Gewalt therapiert.
Böhmermann bestritt, dass es derartige Kriminalität überhaupt gibt und zog die Opfer sowie die Diagnose „dissoziative Identitätsstörung“ ins Lächerliche.
Außerdem hatte sich einer seiner Mitarbeiter illegal in ein Online-Seminar Michaela Hubers eingeschleust. Dafür gab es gerade eine Programmbeschwerde der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK).
Michaela Huber ist psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin, Ausbilderin, Übersetzerin und Autorin zahlreicher Fachbücher. Gemeinsam mit Kollegen initiierte sie die moderne Traumatherapie in Deutschland. Sie erhielt mehrere Preise, darunter 2008 das Bundesverdienstkreuz für ihr internationales Engagement für schwer traumatisierte Menschen.
Ebenso hat die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hat beim ZDF-Fernsehrat Programmbeschwerde gegen das „ZDF Magazin Royale“ von Jan Böhmermann eingelegt. Die Kommision, die sich mit Ausmaß, Art und Folgen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland und der DDR auseinandersetzt, wirft Böhmermann vor, in seinem Beitrag gegen eine Reihe von Grundsätzen, die in den Programmrichtlinien des ZDF-Angebote festgehalten sind, verstoßen zu haben. Er wahre nicht die Würde Betroffener, verletze die Verpflichtung, verhetzende Sendungen zu vermeiden, und präsentiere keine ausgewogene Berichterstattung. Der Moderator habe die bei dieser Thematik nötige Sensibilität sowie mögliche Folgen seiner Berichterstattung für Opfer und deren Angehörige außer Acht gelassen.
Update am 17.12.2023: Der Fernsehrat hat nur entschieden, dass diese Ausgabe von Böhmermanns Magazin-Royale aus der Mediathek genommen werden muss – unter Protesten des Senders und Bestrebungen diese Entscheidung rückgängig und die Sendung wieder in der ZDF-Mediathek öffentlich zugänglich zu machen.
Möglicherwise finden Sie Kopien der Sendung auf Youtube, oder anderen Plattformen.
Triggerwarnung: Bitte schauen Sie sich die Böhmermann-Sendung nur an, wenn Sie sich dafür stabil genug fühlen.
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